Teure Motorschäden an VW T5/T6: Dieses Teil ist Schuld

Teure Motorschäden durch AGR an VW T5/T6
Dieses Mini-Teil lässt VW-Dieselmotoren sterben

Veröffentlicht am 04.05.2025

Die VW-Bus-Generationen T5 und T6 sind immer noch sehr beliebt, extrem geräumig und eigentlich auch recht zuverlässig. Allerdings tauchen immer wieder Berichte von kapitalen Motorschäden bei viel zu geringen Laufleistungen auf – vor allem bei den stärkeren Dieselvarianten. Die Ursachen dafür sind längst bekannt. Das Gute: Die Schäden kündigen sich an und Besitzer können rechtzeitig gegensteuern (siehe unten).

Das Schlechte: Volkswagen übernimmt nur selten überhaupt einen Teil der Kosten, obwohl es sich offenbar um einen Konstruktionsfehler ab Werk handelt. Austauschmotoren sind mittlerweile sehr teuer. Und für die umfangreiche Komplett-Reparatur eines VW 2.0 TDI sind in einer der wenigen spezialisierten Fachwerkstätten locker fünfstellige Beträge fällig.

So entsteht der Motorschaden am VW 2.0 TDI

Ein "Motorschaden" ist ein ziemlich großes Wort — er kann unterschiedlich aussehen und viele Ursachen haben. Meist handelt es sich um mechanische Schäden im Kolben- oder/und Ventiltrieb, die auf mangelhafte Schmierung zurückzuführen sind. Dieser Abriss des Ölfilms wiederum entsteht nicht selten, weil der Motor zu heiß und das Öl zu dünn wird.

Beim besagten Motortyp aus den Baureihen EA189 und EA288 sind verschiedene Probleme bekannt. Neben den hier beschriebenen Themen rund um den Zahnriemen liegen die Ursachen für Motorschäden häufig in der Abgasrückführung und Abgasnachbehandlung.

Technik Gebrauchtwagen AGR-Ventil Mazda Diesel
Oliver Köbel

Beim EA189 kommt es etwa zu starker Verrußung oder Verklebung des AGR-Systems. Diese Abgasrückführung leitet ein Teil der Auspuffgase über einen Bypass direkt zurück in den Ansaugtrakt, um die Verbrennungstemperatur zu senken (weniger Sauerstoff) und NOx-Emissionen zu verringern. Wenn das Ventil klemmt und beispielsweise offen bleibt, gelangen zu viele heiße Abgase in den Brennraum. Die Folgen sind besagte Hitzeschäden am Zylinderkopf oder an Kolbenringen. Volkswagen hat ein verbessertes AGR-Modul im Angebot – der Kunde muss allerdings selbst dafür aufkommen.

Partikelfilter (DPF) verstopft

Im Normalbetrieb soll der Dieselpartikelfilter Rußpartikel auffangen und regelmäßig in einem Regenerations-Zyklus geballt verbrennen. Für den notwendigen Zyklus müssen Motor und Abgasanlage allerdings erst richtig durchheizen. Stehen zu viele Kurzstrecken im Fahrtenbuch, kann es zu fehlenden oder fehlerhaften Regenerationszyklen kommen. Dann verstopft der Filter mit der Zeit und der Motor bekommt einen zu hohen Abgasgegendruck.

Auch hier kann es zu Überhitzungen und Schäden im Kolbentrieb kommen. Früher allerdings nehmen die oder der Turbolader dadurch Schaden. Bei missglückten DPF-Regenerationen kann obendrein Diesel ins Motoröl gelangen. Was den Effekt der Ölverdünnung beschleunigt und sogar Lagerschäden an Kurbelwelle und Pleueln verursachen kann. Übrigens können fehlerhafte Regenerationen auch durch falsche Software entstehen.

Wie kann ich einen Motorschaden verhindern?

Zunächst einmal hilft eine strenge Einhaltung des Ölwechselintervalls. Fachleute empfehlen sogar eine Verkürzung auf 15.000 Kilometer. Dazu gibt das Auto über den Fehlerspeicher obendrein selbst Auskunft, wie stark etwa der Rußpartikelfilter beladen ist. Eine häufige Überladung deutet auf verbranntes Öl und damit bereits auf Verschleiß im Kurbeltrieb hin. Wer die Regenerationszyklen des Partikelfilters verbessern will, kommt um lange Strecken nicht herum.

Zu viele Kurzstrecken im Alltag sind dagegen der Tod für jeden modernen Dieselmotor. Wer lange etwas von seinem VW-Diesel haben möchte, sollte über den Austausch oder das Upgrade des AGR-Moduls nachdenken. Auch kann sich ein größerer Ladeluftkühler aus dem Zubehör-Handel bezahlt machen. Besonders bei den moderneren TDI-Varianten des EA288 (mit den Kennbuchstaben: CFCA, CXEB und CXEC) hat Volkswagen auch an dieser Stelle gespart.